Entwicklung, Verbesserung und Validierung von Krankheitsmodellen
Günter Höglinger verknüpft patientenorientierte und Grundlagenforschung, um neue diagnostische und therapeutische Konzepte zu entwickeln. Unter Nutzung von Erkenntnissen aus der klinischen Forschung entwickelt und verbessert sein Team Krankheitsmodelle und neue Konzepte aus der präklinischen Forschung, um sie am menschlichen Patienten zu validieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Krankheiten, die durch die pathologische Ausbreitung und Aggregation des Tau-Proteins (z. B. Alzheimer-Krankheit, Formen der frontotemporalen Demenz, progressive supranukleäre Lähmung und kortikobasale Degeneration) oder des Alpha-Synukleins (u. a. Parkinson-Krankheit, Lewy-Körper-Demenz und Multisystematrophie) gekennzeichnet sind.
Pathogene Formen von Alpha-Synuclein und Tau gelten als infektiöse Proteinpartikel, die die Gehirnzellen chronisch und progressiv schädigen. Anfälligkeits- und Resilienzfaktoren sind ein Schwerpunkt ihrer Forschung zur Entwicklung neuer Therapien. Im Rahmen von SyNergy wird sein Team die zellulären und molekularen Mechanismen untersuchen, die den trans- und intrazellulären Transport von Tau und Alpha-Synuclein und anderen pathogenen Molekülen im Zusammenhang mit Hirnerkrankungen steuern.
Analyse der Pathogenese der Alzheimer-Krankheit von der molekularen bis zur funktionellen Ebene
Neurodegenerative Erkrankungen werden heute als multifaktorielle Erkrankungen angesehen. Das bedeutet, dass für die Entwicklung wirksamer Behandlungen der Beitrag der einzelnen pathologischen Veränderungen und ihre additiven oder synergistischen Effekte verstanden werden müssen. Das Labor von Jonas Neher beschäftigt sich daher mit der Frage, wie altersbedingte Veränderungen, Proteinaggregation und vaskuläre Dysfunktion zur Pathogenese der Alzheimer-Krankheit beitragen. Die Rolle des angeborenen Immunsystems und der vaskulären Amyloid-Aggregate bei diesen Prozessen ist dabei von besonderem Interesse. Der Umzug des Teams nach München und die Aufnahme in den SyNergy-Cluster wird es ihnen ermöglichen, ihre Forschungsstrategie und -methoden zu erweitern: Sie wollen die verschiedenen Komponenten der Alzheimer-Pathogenese von der molekularen bis zur funktionellen Ebene analysieren, ein sogenannter systemmedizinischer Ansatz.
SyNergien schaffen
Beide neu ernannten Principal Investigators freuen sich auf den Austausch und die gemeinsamen Projekte innerhalb unseres Clusters. "Unsere Forschung passt perfekt zu den drei aktuellen Forschungsbereichen von SyNergy: Entzündung, Degeneration und glio-vaskuläre Dysfunktion. In der kurzen Zeit, in der wir SyNergy beigetreten sind, haben wir bereits mehrere gemeinsame Projekte ins Leben gerufen, und ich freue mich darauf, diese in den nächsten Jahren auszubauen", sagt Neher. Höglinger fügt hinzu: "SyNergy bietet ein einzigartiges Umfeld für die Erforschung neurologischer Erkrankungen. Die kombinierte Verfügbarkeit hervorragender neurowissenschaftlicher Methoden und die Erfahrung mit Krankheitsmodellen und menschlichen Patientenproben ermöglicht es uns, menschliche Gehirnerkrankungen in noch nie dagewesener Weise zu untersuchen. Die anregende Kultur der kritischen und stets vorausschauenden wissenschaftlichen Debatte innerhalb von SyNergy ist unübertroffen."