"Mein Tagesablauf war sehr abwechslungsreich: Von der Arbeit am Forschungsprojekt bis hin zur Teilnahme an wissenschaftlichen Präsentationen, dem Lesen von Papieren und der Analyse von Experimenten – ich konnte alle Facetten der Laborarbeit beobachten und Theorie mit Praxis verbinden", sagt Anna. So arbeitete sie zum Beispiel an einem Tag an free floating Staining und am nächsten Tag an cryo Staining, gefolgt von einem Tag mit der Analyse der Ergebnisse. "Ich habe im Rahmen meines Medizinstudiums schon im Labor gearbeitet, aber Stainings habe ich vorher nicht gemacht. Im Labor konnte ich nicht nur zuschauen, sondern durfte auch bestimmte Schritte des Experiments selbstständig durchführen, wie zum Beispiel den Waschschritt bei Stainings. Insgesamt war die Arbeit und der Alltag im Labor für mich neu und spannend".
Luise Schröger aus dem Dichgans-Labor betreute Anna und sagt: "Anna hat sich im Labor sehr gut entwickelt. Ich konnte beobachten, wie sie von Woche zu Woche sicherer in der Laborarbeit wurde und motiviert war, in der kurzen Zeit so viele verschiedene Techniken wie möglich kennenzulernen."
Auf die Frage, was sie an der Arbeit im Labor am meisten überrascht hat, erwähnte Anna die Wiederholung von Experimenten. "Experimente müssen öfter wiederholt werden, als ich anfangs dachte. Das Experiment muss optimiert werden, und die Versuchsanleitung müssen entsprechend überarbeitet werden. Außerdem ist eine genaue Planung der Versuchsschritte notwendig, um durch geschicktes Kombinieren beispielsweise Inkubationszeiten effizient zu nutzen."
Ihre Empfehlung für zukünftige Praktikanten lautet: "Stellt Fragen und helft immer, wenn ihr könnt. Habt weiterhin Spaß! Nicht immer klappt alles auf Anhieb - beim Free Floating Staining hat es zum Beispiel nicht auf Anhieb geklappt, was zwar ärgerlich ist, aber nicht zu Frustration führen sollte. Es ist wie der Nobelpreisträger James Rothman sagte: 'Große Wissenschaftler scheitern zu 99 %, unglückliche zu 99,9 %.'"
Auf die Frage nach ihrer Zukunft erwähnt sie, dass das Praktikum sie in ihrem Wunsch bestärkt hat, biomedizinische Forschung in den Neurowissenschaften zu betreiben. "Die Neurologie hat viel Potenzial; ich denke, dass sich in diesem Bereich in naher Zukunft viel tun wird. Ich würde gerne die Arbeit in der Klinik mit der Forschung verbinden. Ich möchte mich bei Prof. Dichgans, seinem Team und besonders bei Luise Schröger für die herausragende Betreuung bedanken! Vielen Dank an SyNergy und Jugend forscht für diese einzigartige Möglichkeit."
Über Jugend forscht
Jugend forscht ist Deutschlands bekanntester Wettbewerb für junge WissenschaftlerInnen. Es fördert und unterstützt talentierte LeistungsträgerInnen auf den Gebieten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Ziel ist es, junge Menschen langfristig zu inspirieren, sich zu engagieren und sie nach dem Wettbewerb bei ihrer Karriere zu unterstützen. SchülerInnen ab der 4. Klasse bis zum Alter von 21 Jahren können teilnehmen. Weitere Informationen: www.jugend-forscht.de.