Simon Jacob wird sich mit der Reorganisation neuronaler Netze nach Hirnverletzungen beschäftigen. Er und sein Team verwenden chronische Hirnimplantate (Brain-Computer-Interfaces) mit Einzelzellauflösung bei Schlaganfallpatienten, um die Beiträge individueller Neuronen und großer Neuronenpopulationen, insbesondere zu kognitiven Funktionen, zu untersuchen. Diese Signaturen werden dann in verschiedenen Hirnregionen und über einen längeren Zeitraum verglichen, während sich die Patienten von ihrem Schlaganfall erholen. Jacob und sein Team kombinieren diese auf den Menschen ausgerichtete Forschung mit Tierversuchen, die eine genauere Untersuchung der zellulären und molekularen Mechanismen ermöglichen. "Langfristig hoffen wir, dass wir diese neuronalen Muster so verändern können, dass sie die funktionelle Erholung nach einer Hirnverletzung fördern", sagt Jacob.
Jacob freut sich besonders auf die Interdisziplinarität in SyNergy, die es ihm ermöglicht, mit Kollegen aus der klinischen Medizin und den Grundlagenwissenschaften zusammenzuarbeiten. "Im Vergleich zu anderen Disziplinen in der Medizin gibt es nicht viele Durchbrüche für Patienten mit neurologischen und psychiatrischen Störungen. In den Neurowissenschaften und der Neuromedizin ist translationale Arbeit (vom Labor zur klinischen Anwendung) mehr denn je erforderlich", schließt Jacob.