Multiple Sklerose: Auslöser in der Darmflora

Ein Team aus mehreren Forschungseinrichtungen unter der Leitung von Dr. Anneli Peters (Biomedizinisches Zentrum der LMU) und Professor Hartmut Wekerle (Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz), dem auch unser Mitglied Lisa Ann Gerdes angehört, hat ein großes gemeinsames Projekt gestartet - mit Hilfe von Zwillingen. Obwohl eineiige Zwillinge fast die gleiche genetische Ausstattung haben, kann in manchen Fällen ein Zwilling an MS erkranken, während der andere symptomfrei bleibt - ein so genanntes MS-diskordantes Paar. Eine Zusammenfassung der Studie:
Multiple Sklerose (MS) und die Darmflora: MS ist die häufigste entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Neben vielen anderen Faktoren stehen Mikroorganismen des Darms im Verdacht, die Krankheit mitauszulösen.
Zwillingsstudie: Für aussagekräftige Ergebnisse untersuchten Forschende* Stuhlproben und zudem Mikroorganismen direkt aus dem Dünndarm von eineiigen Zwillingen, bei denen nur ein Zwilling an MS erkrankt ist.
Krankmachende Bakterien: Mit Hilfe eines Mausmodells der Krankheit identifizierten die Forschenden erstmals Lachnoclostridium und Eisenbergiella tayi als potenzielle krankheitsauslösende Bakterien in den Darmproben der an MS erkrankten Zwillinge.
Erfolgreiche Versuchsstrategie: Die Studie zeigt, wie sich krankmachende Bakterien identifizieren lassen und könnte langfristig den Weg zu neuen Therapieansätzen im Menschen aufzeigen.
H. Yoon, L. A. Gerdes, F. Beigel, Y. Sun, J. Kövilein, J. Wang, T. Kuhlmann, A. Flierl-Hecht, D. Haller, R. Hohlfeld, S. E. Baranzini, H. Wekerle, A. Peters: Multiple Sklerose und Darmmikrobiota: Lachnospiraceae aus dem Ileum von MS-Zwillingen lösen MS-ähnliche Krankheit in keimfreien transgenen Mäusen aus - eine unverzerrte funktionelle Studie. PNAS 2025