Janez arbeitete im Kerschensteiner-Labor für Neurobiologie der Multiplen Sklerose und wurde von Yi-Heng Tai, einer Postdoktorandin, betreut. Yi-Heng organisierte das Praktikum und sorgte dafür, dass es sehr praxisorientiert war. Jeden Tag stand ein bestimmtes Experiment im Mittelpunkt, dessen Ziel und Vorgehensweise zuvor besprochen wurde. „Ich war angenehm überrascht von der Betonung der praktischen Aufgaben während meines Praktikums. Als jemand, der am besten durch praktische Erfahrung lernt, fand ich es äußerst spannend und vorteilhaft, Verfahren selbst durchführen zu können. Ob es darum ging, Axone unter dem Mikroskop zu untersuchen, DNA aus Bakterien zu extrahieren oder eine Gelelektrophorese durchzuführen – es war großartig, praktische Erfahrungen zu sammeln“, sagt Janez.
„Ich fand das Praktikum auch gut organisiert, vor allem in Bezug darauf, wie die Experimente aufeinander aufbauten. Ich habe zum Beispiel Gewebe von einer Maus entnommen, verarbeitet, aufbereitet und analysiert. Dass ich durch diese verschiedenen Schritte geführt wurde, war wertvoll, weil ich dadurch ein Verständnis für den Gesamtprozess bekam und die Bedeutung jedes einzelnen Schrittes erfassen konnte.“ „Ich wollte Janez zeigen, dass „Rom nicht an einem Tag erbaut wurde“ und dass bedeutende Fortschritte in der Wissenschaft nicht über Nacht erreicht werden können, sondern eher durch schrittweise und konsequente Arbeit. Und es ist wichtig, eine klare Vision und einen gut durchdachten Plan zu haben, um den Prozess zu lenken“, meint Yi-Heng.
Während der drei Wochen bekam Janez einen guten Eindruck davon, was es bedeutet, in einem Labor zu arbeiten. Er sagt, dass sich sein Blick auf die Forschung verändert hat: „Zu Beginn meines Praktikums fragte ich, was das Ziel dieser Forschungsgruppe sei. Vielleicht die Entwicklung einer neuen, speziellen Therapiemethode? Im Laufe des Praktikums wurde mir klar, dass die Forschung nicht auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet ist, sondern auf die Gewinnung neuer Erkenntnisse im Allgemeinen. Die Entdeckungen, die gemacht werden, dienen in erster Linie als Grundlage für weitere Forschung. Auf diese Weise fügt jeder Wissenschaftler ein Puzzlestück zum Gesamtbild hinzu,“ so Janez.
Über Jugend forscht
Jugend forscht ist Deutschlands bekanntester Wettbewerb für junge WissenschaftlerInnen. Es fördert und unterstützt talentierte LeistungsträgerInnen auf den Gebieten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Ziel ist es, junge Menschen langfristig zu inspirieren, sich zu engagieren und sie nach dem Wettbewerb bei ihrer Karriere zu unterstützen. SchülerInnen ab der 4. Klasse bis zum Alter von 21 Jahren können teilnehmen. Weitere Informationen: www.jugend-forscht.de.