"Man lernt den Laboralltag gut kennen", sagt Vivien. „Ich habe es mir ein bisschen anders vorgestellt, aber ich war positiv überrascht“. „Es war toll zu sehen, wie die Labormitglieder zusammenarbeiten und wie das so alles verknüpft ist,“ ergänzt Vera. „Ich war erstaunt über die Hightech-Ausrüstung – das war wirklich cool."
„Nachdem ich mehr als 20 Praktikanten betreut habe, finde ich es wichtiger denn je, dass junge Menschen einen Einblick ins Berufsleben speziell im Labor erhalten,“ so Alice Sülzen vom Haass Labor. „So können wir sie motivieren, sich für Naturwissenschaften zu interessieren und sie für diese Berufe zu begeistern. Wir als Universität haben auch auf diesem Feld einen Ausbildungsauftrag.“
Vera studiert Humanbiologie an der Universität Greifswald und während ihrer Schulzeit mit dem thema Musiktherapie bei Demenz beschäftigt. Durch ihr Studium der Humanbiologie hatte sie schon einige Erfahrungen mit der Arbeit im Labor, lernte aber im Haass-Labor zum ersten Mal die Arbeit mit Zellkulturen kennen. "Mir war nicht klar, dass Projekte so 'isoliert' sind, dass man mit individuellen Zellkulturen arbeitet. Das Praktikum hat mir gezeigt, wie das Leben nach dem Studium aussehen kann. Es hat mich motiviert weiterzumachen. Ich bin fest entschlossen, weiter in der Forschung zu arbeiten."
Vivien ist noch in der Oberstufe. Im Alter von 13 Jahren initiierte sie ein Projekt zum Thema Demenz, inspiriert von ihrer Großmutter, bei der Alzheimer diagnostiziert wurde: Die Dementia Web App. Eine App, die den Patienten und ihren Angehörigen eine personalisierte Therapieunterstützung bietet, indem Fotos nach Jahreszeiten und Monaten geordnet werden, um Erinnerungen zu wecken. Sie hat die App ausführlich in Pflegeheimen getestet und sie ist nun für alle verfügbar. Sie stellte ihre App in unserem Institut vor: "Ich war nervös, mein Projekt auf Englisch zu präsentieren, aber ich erhielt positives Feedback und bekam hilfreiche Anregungen und sogar persönliche Kontakte." Vivien ist überzeugt, ihr Studium im Bereich der Neurologie fortzusetzen.
Zwei Wochen, viele neue Eindrücke und wertvolle Anregungen für ihr weiteres Studium. "Ich würde mich wieder bewerben, wenn ich könnte", sagt Vivien. Ihr Rat für zukünftige Praktikanten? Vivien: "Seid offen, nehmt alles auf und habt Spaß!" Vera: "Viele Fragen stellen, die wichtigste ist: Darf ich es auch mal probieren?'. Das ist die beste Art zu lernen."
Über Jugend forscht
Jugend forscht ist Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb. Ziel ist, Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, Talente zu finden und zu fördern. Pro Jahr gibt es bundesweit mehr als 120 Wettbewerbe. Teilnehmen können Jugendliche ab der 4. Klasse bis zum Alter von 21 Jahren. Weitere Informationen: www.jugend-forscht.de