Von wichtigen Aspekten der Familienplanung bei MS bis den Einfluss von Erbfaktoren und Gene auf den Krankheitsverlauf – in mehr als zehn Vorträge wurden die neuesten Forschungserkenntnisse vorgestellt. „Viele der Teilnehmer*innen nehmen an unseren Studien teil und leisten damit einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der Multiplen Sklerose. Sie helfen uns, wichtige Fragen zum besseren Verständnis und zur Behandlung der Erkrankung zu beantworten. Uns ist es wichtig, ihnen einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren – sowohl indirekt, indem wir zeigen, welche neue Einsichten wir dank Ihrer Mitwirkung gewonnen haben, als auch direkt, durch Laborführungen,“ erklärt Prof. Dr. Bernhard Hemmer, Direktor der neurologischen Klinik, Klinikum rechts der Isar.
Prof. Dr. Hemmer leitete den Tag und erklärte in seinem Vortrag zum Beispiel, dass Variationen in Genen mit dem Schweregrad des Krankheitsverlaufs in Verbindung stehen und welche (neuen) therapeutischen Möglichkeiten den Patient*innen zur Verfügung stehen. Als externer Gastreferent war Prof. Dr. Martin Kerschensteiner von der Ludwig-Maximilians-Universität München eingeladen, der den Besucher*innen Einblicke in die Pathogenese der MS bot. Er zeigte, wie durch seine Arbeiten der Krankheitsprozess sichtbar gemacht werden kann, indem Nerven- und Entzündungszellen im Gehirn markiert und in Echtzeit, statt mit Einzelbildern, im Gewebe analysiert werden können.
Während der Pausen hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich mit den Referent*innen auszutauschen und sich für Forschungsprojekte zu registrieren. Die Veranstaltung endete mit Führungen durch die Forschungslabore sowie die Gelegenheit, die neuen Räumlichkeiten der MS-Ambulanz zu besichtigen.
Insgesamt war die Veranstaltung und den Austausch zwischen Forschung und Patient*innen ein großer Erfolg. „Wir planen, den MS Tag auch nächstes Jahr wieder anzubieten“, so Hemmer. „Denn uns ist die Aufklärung über die Forschung sehr wichtig. Außerdem bieten die Fragenrunden und Gespräche mit den Teilnehmern wichtige Impulse, sowohl für unsere Forschung als auch für unsere Arbeit in der Ambulanz.“
Bildergalerie: